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Eurostar-Züge nach der Ankunft in London
Wie lange vor der Abfahrt sollte ich am Bahnhof in Brüssel sein?
Wir empfehlen 90 bis 120 Minuten vor der Abfahrt des Zuges in Brüssel anzukommen, maximal jedoch 60 Minuten vor der Abfahrt. Der Check-In schließt für Gäste der Standard-Klasse 30 Minuten vor der Abfahrt, allerdings müssen dann noch die Sicherheitskontrolle und die Grenzkontrollen passiert werden. Die Wartebereiche in Brüssel sind ziemlich beengt, zu früh würden wir auch nicht ankommen wollen, da man sonst zu lange in den Wartebereichen in den Katakomben des Bahnhofs warten muss.
Wie lange vor der Abfahrt sollte ich am Bahnhof in London sein?
Wir empfehlen 90 bis 120 Minuten vor der Abfahrt des Zuges in Brüssel anzukommen, maximal jedoch 60 Minuten vor der Abfahrt. Der Check-In schließt für Gäste der Standard-Klasse 30 Minuten vor der Abfahrt, allerdings müssen dann noch die Sicherheitskontrolle und die Grenzkontrollen passiert werden. Die Wartebereiche in London sind großzügiger als in Brüssel, können aber auch sehr voll sein, da hier die Züge nach Brüssel und Paris abfahren.
Wie funktioniert die Grenzkontrolle?
Um zum Zug zu gelangen, muss man vier Kontrollen durchlaufen: zuerst findet die Ticketkontrolle an automatisierten Gates statt, danach geht es durch die Sicherheitskontrolle. Im Gegensatz zum Flugzeug darf man Flüssigkeiten mit sich führen, das Gepäck wird aber trotzdem kontrolliert. Dann erfolgt die Ausreisekontrolle an der EU-Außengrenze durch die belgische Polizei und den Abschluss bildet die britische Einreisekontrolle (auf belgischem Boden), hier muss man also noch mal seinen Pass vorzeigen. Anschließend geht es in Wartebereich. Hier werden die Gäste aufgerufen, wenn der Zug zum Boarding bereit steht, dann geht es zum Gleis und an Bord des Zuges.
In London ist das Prozedere identisch, nur dass dort zuerst die britische Ausreisekontrolle stattfindet, gefolgt von der EU-Einreisekontrolle. Sobald man im Zug sitzt, hat man den Grenzübertritt in das jeweilige Zielland schon hinter sich.
Egal, ob in London, Brüssel, Paris oder Amsterdam: einmal am Zielbahnhof angekommen, erfolgen keine weiteren Kontrollen, sondern man verlässt das Gleis und den Sicherheitsbereich und verlässt den Bahnhof wie jeden anderen auch.
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Der 10 Uhr LNER-Zug von London King's Cross nach Aberdeen steht zur Abfahrt bereit
LNER betreibt Fernverkehrszüge, die vom Bahnhof London King’s Cross entlang der Nordseeküste bis nach Schottland verkehren. Alle Züge ab London King’s Cross nutzen für den Weg nach Norden die East Coast Main Line, die über York und Newcastle nach Edinburgh führt. Entlang der Strecke bieten sich immer wieder tolle Ausblicke: In Durham sieht man die Burg und die Kathedrale über der mittelalterlichen Stadt thronen, und die Ausblicke über den River Tweed und die Nordsee in Berwick-upon-Tweed markieren die Grenze nach Schottland. Auf dem letzten Stück nach Edinburgh folgt die Bahntrasse zwischen Berwick und Dunbar der Nordseeküste, ein Fensterplatz auf der rechten Seite des Zuges in Fahrtrichtung garantiert tolle Ausblicke auf die Küste.
LNER setzt moderne Azuma-Züge ein, die trotz der relativ harten Sitze bequem sind. Auch in der Standardklasse kann man sich sein Essen an den Platz bestellen, nur dass das Essen nicht inklusive ist.
Wissenswertes zu Bahnreisen mit dem Caledonian Sleeper
Der legendäre Nachtzug Caledonian Sleeper ist mit dem Begriff Nachtzug nur unzulänglich beschrieben, ein Hotel auf Schienen ist deutlich treffender. Der Caledonian Sleeper verbindet London mit Schottland und ist einer von zwei aktuell in Großbritannien verkehrenden Nachtzügen. Der Caledonian Sleeper ist der Inbegriff des stilvollen Reisens.
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Was macht den Caledonian Sleeper so besonders?
Die erst 2016 bis 2018 fertig gestellten Schlafwagen des Caledonian Sleeper muten geradezu luxuriös an: Die Gänge und Abteile sind mit Teppich ausgelegt, die Wände mit Tartan-Stoffen bespannt und die gesamte Anmutung ist sehr wertig. Höhepunkt der Reise sind Abendessen und Frühstück im Bordrestaurant (Club Car), das nur den Gästen Reiseklasse Club zusteht. Speisen werden auf echtem Geschirr angerichtet, Bestellungen werden am Tisch aufgenommen und serviert.
Gästen, die in der Club-Klasse reisen, stehen außerdem an Ziel- und Endbahnhof die Lounges des Caledonian Sleepers oder jene von Partnern zur Verfügung, in denen man auf das Boarding oder den Anschlusszug warten kann. Es gibt kostenlose Getränke und Häppchen und man muss nicht auf dem zugigen Bahnsteig warten.
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Wann fährt der Caledonian Sleeper?
An sechs Tagen die Woche (nicht samstags) verbinden je zwei Züge pro Richtung Schottland mit England und in die Gegenrichtung. Der Highlander verlässt London Euston bereits um 21.15 Uhr (Sonntag 21 Uhr) und teilt sich unterwegs in drei Züge auf: einer nach Fort William, einer nach Inverness und einer nach Aberdeen. Der Lowlander verlässt London Euston erst um 23.40 Uhr (Sonntag 23.15 Uhr) und teilt sich in zwei Züge: einer nach Glasgow, einer nach Edinburgh. In die Gegenrichtung werden die drei, bzw. zwei Züge gekoppelt und erreichen London Euston 7.15 Uhr (Lowlander), bzw. um 8.15 Uhr (Highlander).
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Ein Club En-suite Abteil an Bord des Caledonian Sleepers
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Das Club Car des Caledonian Sleeper
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Das Club Car des Caledonian Sleeper
Es gibt drei Reiseklassen an Bord: die günstigsten Plätze sind die Sitzplätze, danach kommen die Schlafwagen der Standardklasse, die classic rooms: zwei Stockbetten und ein Waschbecken bieten alle grundlegenden Annehmlichkeiten eines Nachtzuges. Hier ist das Frühstück nicht inklusive, kann aber – ebenso wie das Abendessen – bestellt werden und wird vom Personal ins Abteil gebracht.
Die Club en-suite rooms bieten ebenfalls zwei Stockbetten, außerdem ein eigenes Bad mit Dusche und Zugang zum Club Car, dem Bordrestaurant. Das Frühstück im Club Car ist inklusive, ebenso wie der Zugang zu den Lounges an Start- und Zielbahnhof. Diese Reiseklasse bucht Feelgood Reisen, sofern verfügbar.
Zusätzlich gibt es einige wenige Caledonian Double en-Suite rooms. Dies sind Schlafabteile mit einem (schmalen) Doppelbett, eigenem Bad und all den anderen Vorteilen der Club-Klasse. Das Doppelbrett ist mit 142 cm Breite aber nicht besonders üppig bemessen, aber es ist ja auch an Bord eines Zuges.
Hinweis: Züge in Großbritannien sind schmaler als in Deutschland, das hat auch Auswirkungen auf die Betten, diese sind in allen Reiseklassen nur 180 cm lang.
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Wunderschönes Abendlicht über der Nordsee im Abendlicht, gesehen aus dem Club Car
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Tatsächlich gut geschlafen an Bord des Caledonian Sleeper!
Wissenswertes zu Bahnreisen mit Scotrail
Scotrail betreibt die innerschottischen Züge, die Schottland kreuz und quer verbinden. Im Großraum zwischen Glasgow und Edinburgh ist das Netz am dichtesten, aber die Ausläufer führen über die Far North Line bis nach Thuso und Wick im äußersten Nordosten, über die West Highland Line nach Oban, Fort William und Mallaig und über die Kyle of Lochalsh Line nach - wenig überraschend - Kyle of Lochalsh, wo Anschluss an die Busse nach Portree auf der Isle of Skye besteht.
Während eigentlich alle Züge in Europa mittlerweile auf nahtlosen Schienensträngen rollen, gibt es in Schottland auf vielen Nebenstrecken noch Schienenstränge, die auf Stoß verlegt sind. Das heißt, dass man im Zug tatsächlich noch das typische Klack-Klack hört, wie man es nur noch aus Filmen kennt. So zum Beispiel auf der Bahnstrecke nach Oban. Eisenbahnromantik pur.
Die eingesetzten Züge sind teils IC-Züge, teils elektrische Triebwagen und teils noch ältere Dieseltriebwagen.
Gerade auf den weniger frequentierten Bahnstrecken Schottlands sind viele der kleinen Bahnhöfe sehenswert. Liebevoll von Einheimischen gepflegt, werden die geschotterten und frisch geharkten Bahnsteige von Blumenkübeln gesäumt.
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Die Scotrail-Lounge in Aberdeen
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Die Scotrail-Lounge in Aberdeen
Der Zug, der in den Verfilmungen der Harry Potter Bücher als Hogwarts Express dient, heißt Jacobite Steam Train und verkehrt zwischen April und Oktober zweimal täglich, sieben Tage die Woche von Fort William nach Mallaig und zurück. Die Route ist spektakulär und der historische Zug tut sein Übrigens, um ein einmaliges Reiseerlebnis zu kreieren. Der Zug gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Schottlands und sollte weit im Voraus gebucht werden. Höhepunkt ist die Fahrt über das Glennfinnan Viaduct, das in einer weiten Kurve über 21 Bögen führt. Die Fahrt ab/bis Fort William dauert gut sechs Stunden.
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Warten auf die Bekanntgabe des Gleises am Bahnhof King's Cross in London
Eine Besonderheit der Bahnreisen in Großbritannien ist, dass der Zugang zu den Gleisen an allen großen Bahnhöfen mit automatischen Schranken geregelt ist. Das Gleis wird erst eine kurze Weile vor Abfahrt über die Abfahrtstafel bekanntgegeben. Bis dahin stehen die Gäste aller Züge in der großen Wartehalle und starren wie gebannt auf die Abfahrtstafel. Kaum wird das Gleis angezeigt – und damit der Zugang freigegeben – setzt sich die gesamte Horde in Bewegung. Da es sich um Briten handelt, erfolgt das Ganze zum Glück immer noch zivilisiert und freundlich. Aber möglichst früh am Gleis zu stehen, wird so unmöglich. Anders an kleinen Bahnhöfen, dort kommt man trotz Sperren problemlos ans Gleis.
Fast alle bei Touristen beliebten Orte sind gut per Bahn zu erreichen. Edinburgh und Glasgow werden täglich von vielen Zügen aus London erreicht und bilden gleichzeitig den Ausgangspunkt für die Fahrt nach Oban an der Westküste, Stirling oder Inverness weiter nördlich. Aberdeen ist ebenso erreichbar und auch weiter entfernte Orte wie Thurso oder Kyle of Lochalsh sind per Bahn zu erreichen. Die einzige Ausnahme ist die Isle of Skye, die zwar mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist, aber nur per Bus angebunden ist.
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Der Bahnhof Edinburgh Waverly
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Angekommen in Oban an der Westküste Schottlands