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Bahnreisen durch Norwegen

Gibt es in der Bahn in Norwegen etwas zu Essen?

Alle Langstreckenzüge in Norwegen haben ein eigenes Bordrestaurant oder Bistro. Dort gibt es warme und kalte Gerichte, bspw. Hotdogs, Elchburger und fast immer – typisch norwegisch - frische Waffeln und natürlich Kaffee und Kaltgetränke.
Manche Regionalzüge (wie auf der Rørosbahn) haben kein Bistro an Bord, sondern nur einen Getränkeautomaten; an Bord dieser Züge -die beträchtliche Strecken zurücklegen können – muss man selber für den Proviant sorgen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an allen großen Bahnhöfen.

Welche Reiseklassen gibt es in Norwegen im Zug?

In den Regionalzügen gibt es meistens nur eine 2. Klasse, in den Fernzügen gibt es Sitzplätze in der 1. und 2. Klasse. Diese heißen nicht immer so, sondern bei SJ bspw. Standard und Premium. In manchen Zügen von SJ gibt es eine noch höherwertige Kategorie: Premium Pluss, die nur auf ausgewählten Abfahrten und Routen verfügbar ist. Vy hingegen bietet nur zwei Reisekategorien an.

Kann ich mein Gepäck in Norwegen am Bahnhof aufbewahren?

Häufig liegen zwischen der Ankunft der Fähre in Oslo und der Abfahrt des Zuges ein paar Stunden. Im Osloer Hauptbahnhof gibt es Gepäckschließfächer, so dass Ihr Euer Gepäck dort deponieren könnt, um anschließend bspw. das nahe gelegene Munch-Museum besuchen zu können. In fast allen anderen Fällen übernachtet Ihr vor oder nach der Bahnfahrt in der Nähe des Bahnhofs und könnt das Gepäck im Hotel aufbewahren lassen.

Welche Bahnstrecken Norwegens sind die schönsten?

1. Dovrebahn

Die elektrifizierte Dovrebahn ist die wichtigste Bahnstrecke, die von Oslo nach Trondheim weiter nördlich führt. Von ihr zweigen zwei weitere Bahnstrecken ab: die spektakuläre Raumabahn in Dombås und die Rørosbahn, die in Hamar abzweigt. Die Strecke von Oslo nach Trondheim ist 553 km lang; für diese Strecke benötigen die Züge gut sieben Stunden.
Die Strecke ist abwechslungsreich und aus dem Zug gibt es viel zu sehen: los geht es schon kurz nach der Abfahrt in Oslo mit der Aussicht über den See Mjøsa auf dem Weg nach Lillehammer. Von dort aus geht es durch das immer enger werdende Gudbrandstal entlang des Flusses Gudbrandsdalslågen. Im Winter ist hier der Bahnhof Kvittfjell beliebt, da er direkt zu Füßen des olympischen Skigebiets von 1994 liegt. Norwegische Züge haben nicht ohne Grund eigene Gepäckabteile für Ski (und im Sommer für Fahrräder).
Nach gut vier Stunden erreicht der Zug Dombås. Hier zweigt die Raumabahn ab, die bis an die Küste nach Åndalsnes führt. Nachdem man Dombås verlassen hat, windet sich der Zug hinauf auf die Hochebene des Dovrefjells, das der Bahnlinie ihren Namen gegeben hat. Auch im Mai kann hier noch Schnee liegen und die die Aussicht ist grandios, da Ihr auf Höhe der Baumgrenze unterwegs seid. Besonders hübsch sind die kleinen Bahnhöfe in diesem Streckenabschnitt: das Bahnhofsgebäude von Hjerkinn beispielsweise ist eine zweigeschossige Holzvilla im Stil der Nationalromantik.
Nach dem Queren des Dovrefjells geht es wieder talwärts. Der Zug erreicht bei Støren die fruchtbare Tiefebene rund um den Trondheimsfjord – jetzt ist es nicht mehr weit, bis der Zug Trondheim erreicht. Dort liegt der Bahnhof genau zwischen Fjord und historischen Stadtzentrum.
Auf der Dovrebahn verkehren komfortable Fernverkehrszüge mit Bordrestaurant und allen Annehmlichkeiten, die norwegische Züge zu bieten haben, inklusive frischer Waffeln.

2. Rørosbahn

Die nicht elektrifizierte Rørosbahn ist eine Nebenstrecke, die den Großraum Oslo mit Trondheim verbindet und dabei durch das Østerdal über Røros führt. Von Oslo nach Trondheim sind es über Røros 552 km und man muss in den meisten Fällen einmal in Hamar umsteigen. Røros ist das Tor zum einsamen Osten Norwegens mit seinen weiten Hochebenen und im Winter gehört die Region rund um Røros regelmäßig zu den kältesten Orten Norwegens. Schnee ist hier im Winter garantiert, weswegen die Region bei Langläufern sehr beliebt ist.
Der schönste Streckenabschnitt liegt zwischen Røros und Støren, auf dem sich die Bahn durch das immer enger werdende Tal des Flusses Gaula windet. Zwischen Røros und Hamar bekommt man einen Eindruck davon, wie dünn der Osten Norwegens besiedelt ist, über eine lange Zeit geht es durch Wälder mit Ausblick auf die umliegenden Berge, ohne dass man viele Orte sieht.
Auf der Rørosbahn verkehren moderne Triebwagen, die aber kein eigenes Restaurant an Bord haben. Für Getränke gibt es einen Automaten an Bord, aber Proviant sollte man vor der Fahrt am Bahnhof kaufen.

3. Bergenbahn & Flåmsbahn

Norwegens berühmteste Bahnstrecken sind die Bergenbahn, die Oslo mit Bergen im Westen verbindet und die Flåmsbahn, die von der Bergenbahn abzweigt und innerhalb von 20,2 km von 866 Metern über dem Meeresspiegel hinab zum Aurlandsfjord führt. Beide Strecken sind berühmt für die spektakulären Aussichten.
Die elektrifizierte Bergenbahn ist 505 km lang und die Züge benötigen gut sieben Stunden von Oslo nach Bergen. Die Fahrt von Ost nach West beginnt mit der Fahrt durch das Hallingdal, während der Zug kaum merklich an Höhe zu gewinnen beginnt. Nach 287 km erreicht der Zug Geilo und ohne es zu merken, ist man schon auf 794 Höhenmetern. Hier beginnt der schönste Teil der Bahnfahrt, wenn der Zug über die baumlose Hochebene der Hardangervidda fährt. Der Scheitelpunkt mit 1.301 Metern über dem Meeresspiegel wird kurz hinter Finse passiert. Auf der Hochebene verläuft parallel zur Bahn der Wander- und Radweg Rallarveg, der autofrei von Geilo bis nach Flåm am Fjordufer führt. Nach 370 km erreicht der Zug den Bahnhof Myrdal; hier zweigt die berühmte Flåmsbahn ab. Wer möchte, kann von hier aus mit dem Zug nach Flåm fahren, von dort aus mit dem Schiff nach Gudvangen und von dort per Bus nach Voss, wo man wieder an Bord der Bergenbahn gehen kann.
Die Bergenbahn führt von Myrdal durch diverse Tunnel nach Voss; dieser Abschnitt markiert den Übergang nach Fjordnorwegen. Die Landschaft wird bergiger und schroffer. Bei Stanghelle erreicht die Bahn den Veafjord, dessen Ufer die Bahnstrecke abschnittsweise folgt. Schließlich erreicht der Zug den Kopfbahnhof Bergen, wo die Zugfahrt endet. Vom Bahnhof aus sind das Hanseviertel Bryggen und die Anleger der Katamarane, die die Küste Fjordnorwegens erschließen, nur einen kurzen Fußweg entfernt.
Auf der Dovrebahn verkehren komfortable Fernverkehrszüge mit Bordrestaurant und allen Annehmlichkeiten.

4. Nordlandsbahn

Die längste Bahnstrecke Norwegens ist die nicht elektrifizierte Nordlandsbahn, die über 729 km Trondheim mit Bodø verbindet und auf dem Weg nach Norden den Polarkreis auf dem Saltfjell quert.
Die gut zehnstündige Bahnfahrt beginnt auf dem Weg nach Norden mit einer Panoramafahrt entlang des Trondheimsfjord, bevor die Bahnstrecke anschließend durch das Inland nach Norden führt. Unterwegs führt die Strecke über reißende Flüsse, entlang großer Seen und über karge Hochebenen. Auf dem Plateau des Saltfjells wird schließlich der Polarkreis gequert, anschließend führt die Bahnstrecke von 680 m über dem Meeresspiegel hinab an den Saltdalsfjord bei Rognan. Das letzte Stück nach Bodø folgt dem Fjordufer, bevor der Endbahnhof erreicht wird. In Bodø besteht Anschluss an die Fähre auf die Lofoten, an die Katamarane, die entlang der Helgelandsküste unterwegs sind und an die Postschiffe, die entlang der norwegischen Küste verkehren. Der Reiz der Nordlandsbahn besteht in der wilden Landschaft, die für Stunden vor dem Fenster vorbeizieht und dem Queren des Polarkreises.
Auf der Dovrebahn verkehren komfortable Fernverkehrszüge mit Bordrestaurant und allen Annehmlichkeiten.

5. Ofotbahn

Norwegens nördlichste Bahnstrecke ist nur von Schweden aus zu erreichen und verbindet die Erzmienen von Kiruna und Gällivare in Nordschweden mit dem ganzjährig eisfreien Hafen Narvik in Norwegen. Mit dem Personenzug ist Narvik nur mit dem Nachtzug aus Stockholm zu erreichen, der die Mehrheit der Züge transportieren Eisenerz aus Nordschweden nach Narvik. Diese Züge bestehen aus bis zu 68 Wagons, werden von mindestens zwei Lokomotiven gezogen und wiegen bis zu 8.160 t. Die Bahnstrecke von Kiruna über die Berge nach Narvik wurde 1902 fertig gestellt, die parallel verlaufende Straße hingegen erst 1984.
Der durch Norwegen verlaufende Teil der Bahnstrecke ist nur 41,9 km lang, aber von der Grenze bis nach Stockholm sind es dann noch einmal 1.542 km – und die gesamte Strecke wird von durchgehenden Nachtzügen bedient. Von Stockholm nach Narvik dauert die Bahnfahrt fast 19 Stunden.

6. Raumabahn

Die nicht elektrifizierte Raumabahn führt über 114 km von Dombås, wo sie von der Dovrebahn abzweigt, nach Åndalsnes am Romsdalsfjord. Während der Fahrt von Dombås nach Åndalsnes werden die Berge links und rechts immer höher und schroffer, bis die Züge die Trollvegg (die Trollwand) passieren. Dies ist eine beeindruckende Feldwand, die fast 1.000 Meter auf der Westseite des Tals in den Himmel ragt. Die Bahnstrecke folgt des Flusslauf der Rauma, die mehrfach auf spektakulären Brücken gequert wird. Der schönste Abschnitt liegt zwischen Bjorli und Marstein; dort überwindet die Bahntrasse in zwei Serpentinen den größten Höhenunterschied und bietet tolle Ausblicke.
Auf der Raumabahn verkehren moderne Triebwagen, die aber kein eigenes Restaurant an Bord haben.

Wie funktioniert der ÖPNV in Norwegen?

Grundsätzlich ist der öffentliche Nahverkehr in Norwegen sehr gut ausgebaut. Selbst kleinste Orte und Inseln erreicht man per ÖPNV, aber es kann sein, dass Busse und Schiffe nur wenige Male oder gar nur einmal am Tag fahren.
Eine wichtige Rolle entlang der Küste Norwegens nehmen die Katamarane ein. Manche verbinden Bergen mit den vielen Gemeinden entlang der Küste bis nach Selje am Westkap weiter nördlich, andere verbinden Tromsø und die südlich gelegenen Gemeinden auf dem Weg nach Harstad. Die Katamarane sind bequem, schnell und meistens mit einem Café ausgestattet. So brauch man mit dem Katamaran von Bergen nach Askvoll 2 h 50 Minuten, mit dem Auto sind es hingegen mindestens 3 h 30 Minuten. Und von Tromsø nach Harstad fährt man mit dem Katamaran 3 h, mit dem Auto hingegen fast 5 h. Aktuell werden die Katamarane noch mit Schiffsdiesel betrieben, aber in nicht allzu ferner Zukunft werden diese Schiffe hoffentlich CO2-neutral betrieben, erste Prototypen werden bereits entwickelt.

Kann ich mit dem Postschiff in Norwegen reisen?

Ja! Norwegens berühmtestes Transportmittel sind vermutlich die Postschiffe, die täglich ab Bergen entlang der Küste bis nach Kirkenes und zurück fahren. Ein kompletter Umlauf dauert elf Tage. Heute teilen sich zwei Reedereien den Betrieb: Havila Voyages und Hurtigruten. Heute bieten die Schiffe einen hohen Komfort und bieten ein tolles Reiseerlebnis entlang der norwegischen Küste – egal ob im Sommer oder Winter. Unterwegs werden insgesamt 34 Häfen angelaufen. In manchen Häfen liegt das Schiff nur wenige Minuten, in anderen in paar Stunden, so dass Zeit für einen Landgang bleibt.
Viele Abschnitte der Route sind sehr schön, besonders eindrucksvoll ist die Fahrt im Sommer von Bodø nach Stamsund oder in die Gegenrichtung, wenn sich die zackigen Berge der Lofoten gegen den hellen Abendhimmel abzeichnen.