Island - Der Tanz auf dem Vulkan
Ihr wollt Gletscher, Geysire, Fjorde? Ihr liebt die Einsamkeit des Nordens? Ihr könnt mit Wind und Wetter umgehen und mit dem Motorrad sowieso? Dann solltet Ihr Euch Island anschauen. Island ist eines der spannendsten Reiseziele für Motorradfahrer in Europa: Es kann rau, unwirklich und abenteuerlich sein oder auch großartig, faszinierend und spannend. Oder alles zusammen.
Das Maß an Abenteuer auf Deiner Motorradreise bestimmst Du in einem gewissen Rahmen selbst. Die Ringstraße rund um die große Atlantik-Insel ist mit Straßenmotorrädern befahrbar, auch Cruiser und Sporttourer kommen hier klar. Sie verläuft überwiegend auf Asphalt - nur ein sehr kurzer Abschnitt besteht aus gut befahrbarer Schotterpiste. Die wichtigsten Attraktionen und Sehenswürdigkeiten Islands erreicht man auch auf einer Motorradtour auf der Ringstraße. Wenn der Geysir Strokur seinen Wasserstrahl 15 bis 20 Meter in die Höhe schießen lässt, wenn die Eisschollen des Gletschers Vatnajökull vor Euren Augen durch die Lagune treiben oder wenn es in der Nähe des Myvatn aus der dünnen Erdkruste blubbert - dann seid Ihr den Elementen ganz nah, und könnt fast alles auf Asphalt fahren.
Aber wenn Ihr an die Westfjorde wollt, oder Euch von der Ringstraße entfernt, nimmt der Anteil der Pisten zu. Das ist nur etwas für routinierte Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Belohnt werdet Ihr mit Einsamkeit und großartigen Ausblicken. Nur 400 Meter Höhenunterschied fühlen sich auf einem Pass in Island schon gewaltig an, wenn die Piste sich in engen Serpentinen den Berg hinauf schlängelt. Auf den Pisten gelangt Ihr auch an Plätze, die vielen anderen Touristen verschlossen bleiben, nicht nur an den Westfjorden.
Feelgood Reisen bietet Euch beide Varianten an. Ihr könnt also wählen zwischen Motorradreisen durch Island, die überwiegend auf Asphalt verlaufen und Touren, die einen hohen Anteil Pisten beinhalten. Für welche Tour auch immer Ihr Euch entscheidet, bleibt das Wetter abenteuerlich. Wind gibt es fast immer und manchmal kann starker Seitenwind für Schräglage auf Geraden sorgen. Ohne Regen wird man die Motorradtour auch nur sehr selten machen können, aber im Schnitt ist das Wetter besser als sein Ruf. Der Wind hat den Vorteil, dass er die Wolken weiter treibt - bis die Sonne wieder scheint.
Nein, Island ist kein Motorrad Reiseziel für alle. Island muss man erleben wollen. Wenn Euch Starkregen und Sturm auf einer längeren Schotteretappe erwischen, steigt der Grad an Abenteuer kurz mal kräftig an. Dann sind fahrerische Qualitäten gefragt und eine sehr gute Ausrüstung. Aber wenn Ihr auf dem Pass Vollsonne habt und über die unzähligen Fjorde schaut, werden Glückshormone ausgestoßen. Island ist eben auch emotional Feuer und Eis.