Nachdem ich den Großteil der einstündigen Fährfahrt vom Festland wegen eines Schneeschauers nichts sehen konnte, scheint die Sonne, als ich auf Værlandet ankomme. Vor mir die Insel, darüber blauer Himmel und hinter mir die schneebedeckten Berge auf dem Festland.
Elin, die sich um Buchungen kümmert, holt mich am Kai ab, um mich zum Hotel zu bringen. Sie entschuldigt sich zuerst dafür, dass sie wenig Zeit hätte und dass der Supermarkt (der gleichzeitig als Rezeption des Hotels dient) geschlossen hätte, da um 13 Uhr eine Beerdigung stattfände, zu der alle gingen. Sprachs und drückte mir eine Tüte mit einem belegten Brötchen, etwas zu Trinken und etwas Gebäck in die Hand. Bei nur 200 Einwohnern kennt eben jeder jeden und entsprechend gehen auch alle zur Beerdigung. Und wenn alle auf der Beerdigung sind, kann auch keiner einkaufen.
In viel besichtigten Orten wie Bergen oder Flåm wäre eine Schließung undenkbar, dort haben Sehenswürdigkeiten häufig täglich und ganzjährig geöffnet. So langsam wird mir klar, wie weit ab vom Schuss ich gerade bin.