An den folgenden Tagen arbeiten wir uns über Pelion und Thessaloniki bis auf die Insel Thasos im Osten vor. Thessaloniki ist eine faszinierende Großstadt, aber die Motorräder bleiben stehen. Die GS macht uns noch kurz Kummer: "Fehler in der Motorsteuerung. Gemäßigte Weiterfahrt möglich. Fahren Sie vorsichtig zur nächsten Fachwerkstatt", meldet das Display. Anruf bei BMW: Es gibt keine Fachwerkstatt in der Nähe, also auch nicht in Thessaloniki. "Aber ich frage unseren Techniker." Der Rückruf kommt 20 Minuten später. Auf Bayerisch wird uns erklärt, dass es sich um einen Softwarefehler handelt. Wir mögen den Warnhinweis bitte ignorieren. Fun Fact am Rande: Das nächste Straßenschild weist den Weg nach Drama.
Die hoch gelobte Insel Thasos ist nicht so unseres. Zu viele Touristen, zu viel Rummel. Uns zieht es in die Berge im Norden Griechenlands. Das rustikale Wirtshaus am Kerkini-See ist da schon eher nach unserem Geschmack. Langsam geschmortes Büffelfleisch ist ihre Spezialität und trotz einer griechischen Schulklasse auf Ausflug fühlen wir uns hier sehr wohl. Es geht an der Grenze zu Nordmazedonien entlang nach Westen. Die Thermen von Loutraki nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis ohne sie zu besuchen. Und das pittoreske Kastoria, das auf einer Halbinsel im See liegt, nutzen wir für eine Kaffee- und Schattenpause mit See- und Bergblick.
Unser Ziel ist die Ortschaft Metsovo, die uns als kältester Ort Griechenlands angekündigt wurde. Dafür sind wir durchaus dankbar, weil die Temperaturen immer noch hoch sind. Metsovo liegt im Hang und muss von oben über die alte Passstraße angefahren werden. Unser Hotel liegt unten mitten im Ort. Und so geht es in engen Kehren den Berg hinab in das Dorf. Geparkte Lieferwagen, Fußgänger, rechts vor links, steil, kein Wegweiser – worauf soll ich mich als erstes konzentrieren? Wir fahren runter bis zum Markt, dort können wir uns neu orientieren. Und siehe da: Das Hotel ist gleich um die Ecke.